The Hall of fame - © Johann Zeitler & Klaus W. Eisenlohr

Einscannen der FüßeFoto: B. A. Schumacher

Klaus W. Eisenlohr & Johann Zeitler

Hall of Fame

Eine Intervention über die Problematik von Ruhm und öffentlichem Raum

Die "Hall of Fame" auf dem Richardplatz wegen seines halbrunden Eingangs und seiner Größenproportionen an ein Toilettenhäuschen. In ihrem Inneren können aber ganz andere Verrichtungen getätigt werden: Die Künstler laden ein, die eigenen Füße zu scannen, um diese digitalen Abdrücke dann Minuten später auf dem Richardplatz ausgedruckt wiederzufinden. Jeder Fußabdruck wird so zu einem ein hinterlassenen Siegel, einer Ruhmestat und einem Beweis des persönlichen Ausdrucks.

Das Toilettenhäuschen oder Berliner Pissoir, wo es noch zu finden ist, ist längst umfunktioniert worden: zum Kiosk oder zur trendigen Bar. Das kleine schmucke Stück Architektur mit dem oft etwas beißenden Geruch ist fast überall verschwunden aus dem Berliner Stadtraum und an einigen Stellen durch die Automatiktoiletten eines großen Berliner Werbeträgers ersetzt worden. Mit seinem Verschwinden ist gleichzeitig der öffentliche Raum einer Privatisierung gewichen, die aus der positiven Botschaft eines Andy Warhol von 10 Minuten Ruhm für Jedermann eine Forderung erhoben hat: Nur wer im öffentlichen Raum jung, attraktiv, vermögend und sportlich oder kämpferisch ist, trägt etwas zur Gesellschaft bei, wird suggeriert.

In der "Hall of Fame" der beiden Künstler Klaus W. Eisenlohr und Johann Zeitler steht es jedermann offen, seinen Abdruck zu hinterlassen. Die gescannten und gedruckten Fußabdrücke werden über die Zeit der 48 Stunden Neukölln auf dem Richardplatz prominent platziert - eine Ehrung für die, die daran teilnehmen.

www.kw-eisenlohr.de/


letzte Aktualisierung: 08.06.2012

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