artboys
Der Arbeitsplatz Foto: O. Wille
Die Diskussion über stadträumliche Aufwertungsprozesse und -phänomene in Neukölln (etwa Gentrifizierung, damit einhergehende soziale Entmischung etc.) wird lediglich in wissenschaftlichen Zusammenhängen differenziert geführt, wohingegen innerhalb der breiten Bevölkerung zunehmend polarisiert wird: Die "bösen", gutverdienenden Zuzügler stehlen den "guten", ärmeren Alteingesessenen nicht nur bezahlbaren Wohnraum, sondern mischen auch die Kultur und den Markt des Stadtteils neu auf.
Um diese plakative Debatte auf einen Boden der Tatsachen zu bringen,
unternimmt Birgit Anna Schumacher eine einfache Bestandsaufnahme:
Sie befragt die Besucher von Bronx vs. Brooklyn danach, seit wann sie in Neukölln wohnen.
Denn bislang blieb vollkommen undefiniert, wie lange man in Neukölln gewohnt haben muss,
um zu den "Guten" und "Authentischen" zu gehören,
und ab welcher Wohnzeit man sich überhaupt "Neuköllner" nennen darf.
Jeder Besucher, der Auskunft darüber gibt, seit wann er in Neukölln wohnt, erhält von der Künstlerin einen Button zum Anbringen auf der Kleidung, auf den das Jahr seines Einzugs gestempelt wird. Farblich markant und mit Wiedererkennungseffekt, wird der Button Symbol eines individuellen "Coming Out" und Bestandteil einer öffentlich erhobenen und "leibhaftig" kommunizierten Statistik
letzte Aktualisierung: 08.06.2012
© Bronx vs. Brooklyn 2012